Diese Woche geht es wieder raus, um den Frühling bei einem Schlösser-Spaziergang zu genießen.
Die 27. Aufgabe führt Uli und Doris führt wieder zu einem ihnen inzwischen bekannten Bezirk, nach Neukölln und besser gesagt zum Ortsteil Britz.
Das Schloss
Im Schloss Britz, was streng genommen eigentlich kein richtiges Schloss ist
, sondern ein ehemaliges Rittergut beherbergt heute eine Ausstellung, die die Wohnkultur der Gründerzeit des 19. Jahrhunderts zeigt. Zu besichtigen sind ein Damen- und ein Herrenzimmer, das Terrassenzimmer, der Festsaal und das Jagdzimmer.
„Schloss“ Britz ist eigentlich „nur“ das herrschaftliche Wohnhaus eines Ritterguts. Der Fachbegriff Schloss bezeichnet den Wohnort eines Mitglieds der Herrscherfamilie, in unserem Falle also des preußischen Königs. Ein Rittergut war im juristischen Sinne als Besitz definiert, der mit Vorrechten des Eigentümers, insbesondere Steuerbefreiungen oder der Landtagsfähigkeit, einherging. Der „Ritter“ hatte somit automatisch ein politisches Mandat, das mit dem Besitz normaler Herrenhäuser nicht verbunden war. Der volkstümliche Name "Schloss Britz" hat sich bereits im 19. Jahrhundert eingebürgert und wird von der Kulturstiftung daher weiter genutzt.
Der Schlosspark
Mit dem Schlossbau 1706 beginnt die Geschichte des Gutsparks. Der heute rund 1,8 Hektar große Park weist eine über 300-jährige kontinuierliche Geschichte auf, die sich noch an vielen Elementen des Gartens nachvollziehen lässt. Der Garten zeichnet sich inzwischen durch seinen alten Baumbestand und ein verschlungenes Wegenetz von 1890 aus.
So wurde der Garten eins im barocken Stil und nach holländischem Vorbild angelegt
Im Laufe der Zeit entstehen kurvige Wegesysteme, exotische Pflanzen, eine Lindenallee, ein Brunnen sowie ein Gartenpavillon. Nicht zu vergessen die Kopie der berühmten Milchmädchen-Bronzefigur, die der russische Bildhauer Pawel Petrowitsch Sokolow nach einer Fabel einst für den Park des Katharinenpalastes bei Sankt Petersburg geschaffen hat.
Seit 1924 – mit dem Verkauf an die Stadt Berlin – Park nicht mehr im Privatbesitz. 1990 wird der Park unter Denkmalschutz gestellt und erhält sieben Jahre später sogar einen Preis für die außergewöhnliche Pflege. Hier kann außerdem der älteste Gingkobaum Berlins bewundert werden.
Der Gutshof
Am Schloss befindet sich ein gut erhaltener Gutshof, der das Ambiente ländlich prägt. So werden die Gebäude inzwischen für das Museum genutzt sowie für eine Musikschule und als Konzerträumen.
Die Kulturstiftung Schloss Britz betreibt allerdings eine Tierhaltung mit historischen Nutztierrassen. Hier können Stadtkinder mit Nutztieren in Kontakt kommen und viel über die artgerechte Haltung lernen, die sich in vielfacher Hinsicht von der industriellen Massentierhaltung unterscheidet.
Die Umgebung
Vielleicht hat der aufmerksame Leser es schon bemerkt: Diese Tour liegt in Neukölln, wohin es bereits schon ein paar mal ging. Ganz in Nähe des Schlosses befindet sich die Hufeisensiedlung (UNESCO-Welterbe) und der Britzer Garten.
Svenjas Großeltern haben auch in der Nähe gewohnt. So kam es, dass Svenja oft im Gutspark spazieren war mit ihrer Oma und tolle Kindheitserinnerungen daran hat, wie zum Beispiel Enten füttern am Ententeich.
Unsere Empfehlung
Wir empfehlen in der Nähe in den Straßen "Alt-Britz" oder "Fulhamer Allee" zu parken. Alternativ etwas weiter weg, dafür aber bekannt, lässt es sich auch gut an der Hufeisensiedlung parken.
Fakten
Entfernung von Doris und Uli: ca. 17 km mit dem Auto
Wetterbedingungen: ca. 7 - 12° C, empfohlene Tage: Dienstag oder Mittwoch
Empfohlene Länge der Aktivität: 1,5 Stunden
Eintrittspreis: freier Eintritt im Schlosspark, 5 € für das Museum
Empfohlener Eingang & Parkmöglichkeiten Alt Britz 12359 Berlin
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